Warum wird gebaut

Das Aquaföhr in Wyk mit Wellenbad, Außenschwimmbecken und Kurmittelbereich ist das älteste staatlich anerkannte Seebad an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Es dient nicht nur als Freizeiteinrichtung, sondern hat für die touristische und soziale Infrastruktur auf Föhr eine besondere Bedeutung. Als einzige Einrichtung für Leistungsschwimmen auf der Insel – genutzt durch Einwohner, Schulen und Vereine – trägt es zur Daseinsvorsorge bei; als „Aushängeschild“ stellt es einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Seine beste Zeit hat das Bad allerdings lange hinter sich.

Der erste Bau des Wellenbeckens ist von 1971. Nach einem halben Jahrhundert hat das Meerwasser dem Betonbaukörper erheblich zugesetzt. Über die Jahre gab es Modernisierungen und Erweiterungen, die an dem Gesamtzustand wenig änderten: Die Bausubstanz ist marode, die Technik veraltet, und die Ausstattung entspricht nicht mehr den stetig steigenden Anforderungen der Gäste.

2015 wurde der Handlungsbedarf akut. Vorplanungen für eine energetische Sanierung wurden aufgenommen, in deren Rahmen auch der Bestand untersucht wurde. 2016/17 wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die die Varianten „Sanierung und Aufstockung“, „Abbruch und Neubau“ und „Sanierung und Erweiterung“ gegeneinander und auf den Prüfstand stellte. Da das Land Schleswig-Holstein seinerzeit signalisierte, dass ein Neubau nicht gefördert würde, fiel die Wahl auf die Variante „Sanierung und Erweiterung“.

Die Stadt beauftragte die Hamburger iwb-Ingenieurgesellschaft als Projektsteuerer, nachdem sich herausgestellt hatte, dass in der Machbarkeitsstudie wichtige Aspekte nicht berücksichtigt worden waren. Zudem kamen vom Land Signale, dass bestimmte Fördergelder nur fließen würden, wenn ein weiterer Hotelstandort in die Planung mit einbezogen und Synergieeffekte etwa mit einer gemeinsam genutzten Spa-Abteilung geschaffen würden.

Die iwb ermittelte den Bedarf (Sauna, Spa, welche Arten von Becken) und mögliche funktionale Zusammenhänge zwischen Hotel und Aquaföhr und erstellte anhand der ermittelten Flächen Kostenprognosen für die Varianten „Sanierung und Erweiterung“ und „Abbruch und Neubau“. Letztere kam wieder ins Spiel, weil der Fördergeber zwischenzeitlich signalisiert hatte, dass ein Neubau durchaus förderfähig wäre. Voraussetzung war der Nachweis, dass dieser perspektivisch wirtschaftlicher ist als eine Sanierung.