Warum wird gebaut
Die Wyker Fußgängerzone entstammt den 1980-er Jahren. Und mit diesem Charme kommt insbesondere die Große Straße daher, die mit ihrer Tristesse weit von Attraktivität entfernt ist. Genau diese soll nun mit einer Schönheitsoperation gesteigert werden. Eine Maßnahme, die elementarer Teil der Ortsentwicklung ist und dazu beitragen soll, die Stadt wirtschaftlich und touristisch voranzubringen.
Seit 2008 schwelt das Thema in den politischen Gremien der Stadt. Seinerzeit hatte die Stadtvertretung den Grundsatzbeschluss für die Um- und Neugestaltung der Fußgängerzone gefasst. Im Jahr darauf gewann der Kieler Landschaftsarchitekt Dr. Jörn Wagner den von der Kommunalen Gemeinschaft initiierten Ideenwettbewerb „Grenzenloses Stadterleben“, der die Neugestaltung der Fußgängerzone zum Inhalt hatte.
Seither war Wagner immer wieder Gast im städtischen Bau- und Planungsausschuss, wo er seine Vorstellungen präsentierte, und auch in einer Einwohnerversammlung stellte er seine Ideen vor. In schöner Regelmäßigkeit kam das Thema immer wieder auf die Tagesordnungen. Die Fußgängerzone allerdings verharrte im Dornröschenschlaf. 2018 drohte das Projekt dann ganz zu scheitern, nachdem sich herausgestellt hatte, dass seitens der Stadt trotz Aufforderung des Landes in den zwei Jahren zuvor jeweils keine Förderanträge gestellt worden waren.
Konstruktive Gespräche lösten das Problem: Seit Oktober 2020 liegt ein Förderbescheid in Höhe von 750.000 Euro für den rund zwei Millionen Euro teuren ersten Teilabschnitt Große Straße vor. Die Verantwortlichen hatten auf einen Baubeginn im Frühjahr 2021 gehofft. Im März teilte Bürgermeister Uli Hess in der Stadtvertretung mit, dass die Ausschreibung für die Baumaßnahme wegen zu hoher Kosten aufgehoben werden musste. Der nötigen Neuausschreibung geschuldet verzögert sich der Baubeginn auf August 2021.