Ortentwicklungskonzept: Wyker Bürger sind gefragt

01.12.2023

Wie soll sich Wyk weiterentwickeln und welche Wünsche haben die Bürger? Fragen, die zentrale Themen einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Kurgartensaal waren. Hintergrund: Das 2019/20 entwickelte Ortskernentwicklungskonzept wird derzeit unter dem neuen Namen Ortentwicklungskonzept (OEK) fortgeschrieben. Projektleiterin Laura Celine Schönrock und Geschäftsführer Ralf Trimborn von der inspektour GmbH stellten das Projekt vor. Dabei werden mittels einer Bestandsanalyse Stärken und Schwächen des gesamten Stadtgebietes unter die Lupe genommen und – wenn möglich, unter Berücksichtigung der Wünsche und Vorschläge der Bürger – Ziele entwickelt.

Deren schnelle Umsetzung sei dabei nicht das Ziel, erläuterte Trimborn. Vielmehr wirke ein OEK als langfristige Handlungsempfehlung für Politik und Bevölkerung mittelfristig, weshalb das 2019 ebenfalls von den Tourismus- und Regionalentwicklern mit Sitz in Hamburg entwickelte Konzept nun fortgeschrieben und nach fünf Jahren 2024 politisch beschlossen werden könnte.

Dabei ist ein solches Konzept als themenübergreifender Fahrplan nicht verpflichtend, als Orientierungshilfe und Steuerungsinstrument aber relevant. Und unverzichtbar, denn es ist die Voraussetzung für die Förderung einzelner Maßnahmen und Projekte durch Bund oder Land.

Mit Bauen, Wohnen und Ortsbild; Wirtschaft und Tourismus; Energie, Klima und Umwelt sowie technischer und sozialer Infrastruktur definiert das Konzept fünf Handlungsfelder, denen die Planer Schlüsselprojekte zugewiesen hatten. Zu denen waren die Einwohner an diesem Abend aufgefordert, jeweils Ideen und Vorschläge einzubringen.

Obwohl die Veranstaltung mit rund 50 Anwesenden längst nicht so gut besucht war wie die Einwohnerversammlung im Januar 2020, als diverse Konzepte in einem Rundumschlag vorgestellt und diskutiert worden waren, kamen viele Punkte zusammen. Von Vorteil war, dass die Planer langwierige Kritik-Tiraden gar nicht erst aufkommen ließen und stattdessen Lösungsvorschläge einforderten. So konnten zügig diverse Vorschläge gesammelt werden, die nun ausgewertet und den einzelnen Themenfeldern zugeordnet werden.

Dabei wurde das überschaubare Angebot an Gastronomie ebenso erwähnt wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, das Fehlen sozialer Treffpunkte für Ältere und/oder Jüngere oder der Zustand der Fahrradwege. Auch die mögliche Schaffung von Coworking Spaces oder mehr Möglichkeiten für das Arbeiten im Home-Office wurde thematisiert und die Sorge geäußert, die Mittel- und die Wilhelmstraße könnten bei der demnächst anstehenden Weiterführung der Neugestaltung der Fußgängerzone ihren Charme verlieren.

Zur Neugestaltung der Mittel- und Wilhelmstraße bestätigte Wyks Bürgermeister Uli Hess, dass es einen groben Plan gebe. „Es gilt, eine gemeinsame Identität mit der bereits sanierten Großen Straße zu schaffen unter Berücksichtigung der Maßstäblichkeit und des Charakters“ betonte Hess, dass die Verantwortlichen der Stadt hier flexibel seien. Zudem sei eine gesonderte Veranstaltung geplant, in der die Anwohner ihre Vorstellungen einbringen können.

Das finale Ortentwicklungskonzept soll in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung am 22. Februar 2024 präsentiert werden.