Alte Kurverwaltung Schauplatz für Alarm-Übung

03.02.2023

Rauchmeldung und möglicherweise Personen im Haus lautete die Alarmmeldung, die die Wyker Wehr am Donnerstagabend um 18.37 Uhr zum Einsatz rief. Eine Alarmübung, die Wyks Wehrführer Jörg Carstensen in der ehemaligen Kurverwaltung in der Badestraße 111 vorbereitet hatte. Das Haus wird abgerissen und bot sich somit für eine komplexe Übung an.

Inklusive der Löschgruppe Boldixum rückten die Brandschützer mit rund 30 Einsatzkräften an. Schnell war klar, dass es sich um einen Kellerbrand handelte. Nach Einschätzung der Lage und angesichts der Größe des Objektes wurde die Wrixumer Wehr nachalarmiert. Zudem wurde eine Person auf dem Balkon ausgemacht, die per Drehleiter gerettet werden musste. Hier machte Wyks Bürgermeister Uli Hess mit lauten Hilferufen auf sich aufmerksam, der sich spontan bereit erklärt hatte, diesen Part zu übernehmen. Die "Rettung" verlief erfolgreich und der Rettungskorb brachte Hess ohne Probleme in Sicherheit.

Es galt, zwei weitere Personen, die im Haus vermutet wurden, zu suchen. „Ein Trupp suchte im Keller und begann dort parallel mit der Brandbekämpfung“, erläuterte Zugführer Jan-Albert Pohl, dem Wehrführer Jörg Carstensen vor Ort die Einsatzleitung übertragen hatte. Pohl berichtete darüber hinaus, dass sich insgesamt zwei Trupps mit schwerem Atemschutzgerät an der Suche nach Personen und der Brandbekämpfung beteiligten. Zudem wurde der Brand von außen vom DLK (Drehleiter mit Korb) und einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) bekämpft, denn es musste davon ausgegangen werden, dass sich das Feuer den Weg in die oberen Stockwerke und das Dach gebahnt hatte. Um 19.18 Uhr waren alle Personen gerettet und das Feuer gelöscht.

Wichtiger Bestandteil der Übung war: Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung. Heißt, dass, solange Menschenleben in Gefahr sind, lediglich die Ausbreitung des Feuers verhindert wird und die Rettung von Personen im Vordergrund steht. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Personen in Gefahr – in diesem Fall Uli Hess – von den Einsatzkräften angesprochen und beruhigt werden müssen, um unkontrollierte Handlungen wie das Springen vom Balkon zu verhindern.

„All dies wurde gut gemeistert, ich bin mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden“, zog Wehrführer Jörg Carstensen ein positives Fazit. Naturgemäß habe es kleine Fehler gegeben, die zu einer Übung gehören und in der Folge abgestellt würden.

Zufrieden mit dem Verlauf war auch Wyks Bürgermeister. Sicher habe er sich im Rettungskorb gefühlt, sagte er, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ohnehin habe er Vertrauen zu den Kameraden, die solche Einsätze immer wieder üben würden. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass unsere Wehr gut ausgebildet und ausgerüstet ist.“