Mittelbrücke: Erste Bauphase auf der Zielgeraden

28.04.2023

Die Arbeiten kommen gut voran, davon konnten sich die Mitglieder des Wyker Hafenausschusses bei einem Ortstermin vor ihrer jüngsten Sitzung überzeugen. Vom Ingenieurbüro Ramboll hatte Oberbauleiter Heinrich Rossbach den Sachstand skizziert. Nach dem ersten Rammschlag vor rund zwei Monaten sind demnach in der ersten Bauphase alle großen Rohre eingerüttelt. Ein kritisches Unterfangen, so Rossbach, denn die Rohre müssen präzise stehen, damit später der Oberbau passt. Mit ein Grund, warum die Wahl der ausführenden Baufirma auf das Hamburger Unternehmen HC Hagemann fiel, das eine umfangreiche Expertise an Nord- und Ostsee vorweisen kann.

Um mögliche Schäden an Gebäuden zu vermeiden, hatte man sich für das Rüttel- statt des Rammverfahrens entschieden. Gerüttelt wird immer nur mit dem minimal erforderlichen Aufwand, lediglich bei schwierigen Bodenverhältnissen erhöht die Technologie selbstständig die Frequenz. Im Vorfeld war eine Bestandsaufnahme durchgeführt worden, während der Arbeiten überwachten Schwingungsmessungen das Geschehen. Die Schwingungsmesser reagieren auf Toleranz-Abweichungen und informieren die Bauleitung per App. Dies sei nicht einmal passiert, so Rossbach: „Wir haben das auch nicht erwartet, da wir die Beschaffenheit des Untergrundes kennen und wissen, wie das Einbringen der Pfähle funktioniert.“

Folgen sollen nun die Schutzdalben vor dem eigentlichen Podest und kleinere Pfähle, die später die Plattform tragen werden. Die jetzige Bauphase soll Mitte Mai abgeschlossen sein. Dann muss auf den Oberbau gewartet werden, der derzeit parallel gefertigt und nach Lieferung aufgesetzt wird. „Das Ergebnis ist eine fertige Seebrücke, die in meinen Augen ein Meilenstein für die Insel und an der Nordseeküste einmalig ist“, ist der Oberbauleiter überzeugt.

Die Arbeiten der ersten Bauphase könnten Ende Mai erledigt sein, womit der Zeitplan bis auf eine wetterbedingte Verzögerung von etwa zwei Wochen eingehalten werden konnte. Dies sei bei den Planungen berücksichtigt worden und deshalb für den Terminplan unproblematisch, sagt Rossbach. Der weitere Ablauf ist dann von den jeweils geltenden Lieferbedingungen für Holz und Stahl abhängig.