Schmutzwasserentsorgung
1954/55 wurde mit dem Bau einer Vollkanalisation und einer mechanischen Kläranlage begonnen. Seit 1967 ist das gesamte Stadtgebiet an die Kanalisation angeschlossen. Die Kanalnetzverwaltung wird mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung, eines sogenannten Kanalkatasters, durchgeführt. Der Standort der Kläranlage in Wyk auf Föhr befindet sich am nördlichen Stadtrand unmittelbar hinter dem Seedeich. Mit dem Bau einer einfachen mechanischen Abwasserreinigungsanlage (Absetzbecken) wurde in den 50er Jahren der Grundstock für die heutige Kläranlage geschaffen. Um den jeweiligen Anforderungen an die Reinigungsleistung und den ständig ansteigenden Einwohner- und Gästezahlen gerecht zu werden, wurde eine kontinuierliche verfahrenstechnische und bauliche Erweiterung durchgeführt:
1972 Neubau der mech. Vorreinigung, einstufige Belebung mit Nachklärung
1982 Einlaufbauwerk, Siebanlage, Schlammentwässerung
1987 Speicherbehälter 1988 Chemische Phosphatelimination
1992 Schlammnacheindicker 1994 Raumfiltration, UV-Entkeimung, Ablaufpumpwerk
1995 Biologische Reinigungsstufe: Biologische Stickstoffelimination, Biologische Phosphorelimination, Nachklärung, Überschussschlammeindickung
1996 Betriebsgebäude
1997 eine zweite Siebanlage mit anschließender Siebgutwaschpresse sowie ein zweiter Sandfang mit anschließender Sandwäsche; Werkstatt, Labor, Schlammentwässerung.
Die Kläranlage der Stadt Wyk auf Föhr dient der Reinigung des häuslichen und gewerblichen Abwassers der Stadt einschließlich des Ortsteiles Boldixum sowie der Gemeinden Wrixum, Oevenum, Midlum, Alkersum und Nieblum mit insgesamt ca. 7.000 Einwohnern. Während der Ferienzeit leben etwa 15.000 bis 20.000 Kur- und Feriengäste zusätzlich in den o.g. Orten. Mit dem derzeitigen Ausbaustandard gehört die auf 33.000 Einwohnerwerte bemessene Wyker Kläranlage zu den modernsten ihrer Art in Europa. Die seit 1996 geltenden behördlichen Überwachungswerte (ÜW) sind:
Gesamtstickstoff, anorganisch: 10,0 mg/l
Gesamtphosphor: 0,50 mg/l
abfiltrierbare Stoffe: 5,00 mg/l
Die Keimzahlen gemäß EG-Badegewässer-Richtlinie (nicht ÜW) werden jederzeit deutlich unterschritten. Die Stadt Wyk auf Föhr betreibt getrennte Kanalnetze für die Sammlung und Ableitung von Schmutz- und Regenwasser. Dabei beträgt die Länge des Schmutzwasserleitungsnetzes ausschließlich der angeschlossenen Föhr-Land-Gemeinden ca. 35 km, das Regenwassernetz umfasst ca. 23 km Länge, das Druckrohrleitungsnetz ca. 15 km. Im Februar 2004 ist der Abschlussbericht über eine Voruntersuchung (Kosten-/Nutzenanalyse) zur solaren Klärschlammtrocknung auf den Inseln Pellworm, Sylt und Föhr vorgelegt worden, der im Auftrag der Stadt Wyk auf Föhr als Projektträgerin erstellt wurde.
Infos
Abwassermeister
Brar Hinrichsen
Telefon (0 46 81) 26 40