Freiwillige Feuerwehr Wyk

Am 7. November 1878 hatten Wyker Bürger die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Mit dem Zweck, „durch häufige Übung bei militairischer Disciplin sich die Gewandtheit, den Muth und die Ruhe anzueignen, welche nöthig sind, um bei Feuersgefahr durch rasche und zweckmäßige Hülfe zum Besten der Einwohner hiesigen Fleckens und der Dörfer wirken zu können“, wie es in der Präambel der ersten Statuten hieß. Unterzeichnet wurden diese von Hauptmann K. Schmidt, den Zugführern J. Lolly und H. Heymann, den Sektionsführern C.H. Martens, C. Tantau, J. Heymann und J. Martens sowie dem Schriftführer und Kassenwart H. Petersen.

Vor der Gründung war Wyk von mehreren Großbränden heimgesucht worden. So fiel am Abend des 7. Mai 1857 bei starkem Ostwind die halbe Stadt einem Feuer zum Opfer, bei dem 118 Familien obdachlos wurden. Zwölf Jahre später, in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 1869, zerstörte ein weiterer Großbrand die vom ersten Feuer verschonten Häuser. Der Wiederaufbau Wyks war der großzügigen Hilfe der Stadt Hamburg und der Regierung in Schleswig zu verdanken.

Der Brand in der Wyker Mühle im Oktober 1878 gab schließlich den Anlass, die im Herbst 1871 ins Leben gerufene Brandwehr abzulösen und die Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Zum ersten Hauptmann wurde Knudt Schmidt gewählt.

Probleme bereiteten der Wehr in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens die schlechten Löschwasserverhältnisse in Wyk. Wasser konnte nur aus der Nordsee, dem Hafen und dem Teich im Königsgarten entnommen werden; bei Ebbe gab es kaum Wasser. Erst ab 1929 verbesserte sich die Situation entscheidend: In den Stadtteilen Alt-Wyk, Wyk-Südstrand und Wyk-Boldixum wurden Tiefbrunnen angelegt. Bis zum Jahr 1943 waren es 24, die auch notwendig wurden, nachdem Motorspritzen angeschafft worden waren.

Nach dem Ersten Weltkrieg erreichte die Wehr bald wieder ihre alte Stärke von etwa 70 aktiven Kameraden, bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren es 118. Nach 1945 wurde die Wehr stetig ausgebaut und die technische Ausrüstung regelmäßig dem neuesten Stand der Feuerlöschtechnik angepasst. Erweitert hat sich über die Jahre auch das Aufgabengebiet der Brandschützer. Löschen, Bergen, Retten, Schützen sind die Stichwörter: Heute leistet die Wehr neben der Brandbekämpfung bei Verkehrsunfällen technische Hilfe und kommt bei Sturmfluten oder für den Umweltschutz zum Einsatz. Über Jahrzehnte lag die Zahl der aktiven Mitglieder bei über 100, heute sind es 90. Im Jahr 1992 wurde das heutige Feuerwehrgerätehaus am Rebbelstieg in Betrieb genommen, das derzeit erweitert und an die aktuellen sozialen und technischen Bedürfnisse angepasst wird.

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